US-Deserteur André Shepherd braucht Asyl
31. Aug 2009
In seinem Asylantrag beruft sich André Shepherd auf die Qualifikationsrichtlinie der Europäischen Union, die seit Oktober 2006 in Kraft ist. Mit ihr sollen die geschützt werden, die sich einem völkerrechtswidrigen Krieg oder völkerrechtswidrigen Handlungen entziehen und mit Verfolgung rechnen müssen.
In dem von pax christi mit unterzeichneten Aufruf heißt es darüberhinaus:
André Shepherd desertierte aus der US-Armee und beantragte im November 2008 in Deutschland Asyl. Er stellt sich damit gegen eine Kriegs- und Besatzungspolitik, die im Namen des Krieges gegen den Terror zu großem Leid, Zerstörungen und Hunderttausenden von Toten geführt hat, insbesondere in Irak und Afghanistan. Er verweigerte den Einsatz als Hubschraubermechaniker im Irak: Bei einer weiteren Beteiligung wäre ich verantwortlich für zahlreiche völkerrechtswidrige Handlungen. Für mich war daher der Weg eindeutig: Ich musste raus aus dem Militär.
André Shepherds Entscheidung ist mutig angesichts der drohenden Konsequenzen. Auch unter einem US-Präsidenten, auf den viele Hoffnungen gesetzt werden, bleibt er von Strafverfolgung und mehrjähriger Haft bedroht. Zudem werden Deserteure unehrenhaft aus der Armee entlassen, womit sie in den USA als Verräter/innen gelten, ausgegrenzt werden und z.B. kaum Arbeit finden können.
Zum diesjährigen Antikriegstag erklären die unterzeichnenden Organisationen daher ihre Solidarität mit André Shepherd, der mit seiner Verweigerung ein entschiedenes Zeichen gegen den Krieg gesetzt hat. Die unterzeichnenden Organisationen rufen zugleich dazu auf, für André Shepherd aktiv zu werden.
Weitere Informationen erhalten Sie über:
Military Counseling Network, Daniel Hershberger, Hauptstr. 1, 69245 Bammental, Telefon: 06223-47506, mcn@dmfk.de, www.mc-network.de
Connection e.V., Rudi Friedrich, Gerberstr. 5, 63065 Offenbach, Tel.: 069-82375534, office@Connection-eV.de, www.Connection-eV.de